Die Einführung strengerer Grenzkontrollen im EU-Schengenraum hat auch an den Grenzübergängen Griechenlands zu den Balkanstaaten Staus und Verspätungen bewirkt. Am Athener Flughafen bildeten sich seit vergangenem Freitag immer wieder lange Warteschlangen. Die Flughafenleitung rief Reisende in Drittstaaten auf, früher zum Airport zu fahren, um rechtzeitig durch die Kontrollen zu kommen. Aufgrund des Wochenendverkehrs war es am Freitag auch am größten Grenzübergang zwischen Bulgarien und Rumänien zu Staus gekommen; zwischenzeitlich hat sich die Lage jedoch wieder entschärft. Kroatien, Slowenien und Ungarn hatten die Verschärfung der Grenzkontrollen wegen langer Staus an Grenzübergängen schon am Wochenende wieder ausgesetzt, wobei die Staaten im Alleingang handelten: Die eigentlich erforderlichen Risikoanalysen lägen bisher nicht in Brüssel vor, hieß es am Montag bei der EU-Kommission. Dies widersprach der Darstellung Kroatiens, die von Absprachen mit Brüssel berichtete. Seit Freitag gelten verschärfte Auflagen für die Ein- und Ausreise von EU-Bürgern. Dies betrifft sowohl die Außengrenzen des Schengen-Raums als auch die Außengrenzen der Europäischen Union. Die persönlichen Daten der Reisenden müssen künftig mit Fahndungsdatenbanken und Datenbanken über verlorene oder gestohlene Papiere abgeglichen werden. Bisher prüften Grenzbeamte bei EU-Bürgern lediglich die Echtheit der Ausweispapiere. Die Änderung des „Schengener Grenzkodexes“ war mit Zustimmung der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments erfolgt und soll dem Anti-Terror-Kampf dienen. Eine Aussetzung der Verschärfungen durch einzelne Staaten ist grundsätzlich möglich, allerdings erst nach Belegung der Behörden durch Risikoanalysen, dass dadurch keine zusätzlichen Gefahren entstehen, was bislang nicht passiert ist. In den kommenden Tagen sollen sich nationale Experten in Brüssel treffen und die Lage besprechen.

 

Quelle: Travel Talk

 

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